An einem runden Tisch mit scheinbar endlosen Prototypen von Bierflaschen sitzen drei Männer, die sich alle für ein und dasselbe Thema begeistern – Bier. Mit dem Geräusch klimpernder Bierflaschen in den Ohren und dem Geruch frischen Bieres in der Nase, sitzen wir in der fränkischen Brauerei Rittmayer mit den drei Personen, die über die Zukunft der Hanscraft & Co. Biere sprechen.
Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, heißt es ja so schön. Das trifft wohl auch auf die Zukunft der Marke Hanscraft & Co. zu. Für viele kam die Nachricht über das Ende der Hanscraft & Co. Brauerei des Craftbier-Urgesteins Christian Hans Müller überraschend. Denn schließlich zählt die Marke Hanscraft sowie Gründer Christian Hans zu einer langjährigen Größe der Craftbier-Landschaft Deutschlands. Doch ist das wirklich das Ende der Marke Hanscraft & Co.?
Wie schon im vorherigen Hopfenhelden Artikel über Hanscraft & Co. berichtet, veräußerte Christian Hans Müller, Gründer der Hanscraft & Co. seine Anteile der in Aschaffenburg liegenden Hanscraft-Brauerei und tritt als Geschäftsführer aus der Firma zurück. Ein Schock für viele seiner treuen Bierliebhaber und die Sorge, ob und wie es mit den beliebten Hanscraft & Co. Produkten weitergeht.
Im letzten Hopfenhelden Interview antwortete Christian Hans noch nicht konkret auf die Frage, ob und wo er seine Biere weiterhin produzieren wird. Damals sagte er uns noch: „Das ist durchaus eine Lösung, die angestrebt ist, dass wir die Biere am Markt halten. Die Produkte kommen erstmal weiter aus „meiner“ verkauften Brauerei und werden so lange weiter produziert, solange sie ihre Berechtigung am Markt halten“. Nun scheint sich diese Frage geklärt zu haben, denn wie uns Christian Hans Müller nun erzählt, wird sich der Produktions- und Abfüllort verlagern und in Zusammenarbeit mit weiteren Experten der Branche weitergeführt. Fans der Hanscraft & Co. Produkte müssen also über die neuen Wege des Gründers nicht traurig sein und dürfen sich weiterhin über die hervorragenden Brauspezialitäten freuen. Jedoch nicht mehr aus dem altbekannten Produktionsorts des Aschaffenburgers.
Gemeinsam mit dem Bierfachhändler Bierothek® und der Brauerei Rittmayer wird Christian Hans Müller zukünftig die Produktion, Abfüllung sowie den Vertrieb seiner Hanscraft & Co. Produkte bestreiten. Dank der langjährigen Erfahrung von Georg Rittmayer und Christian Klemenz fühlt Christian Hans Müller seine Marke dort gut aufgehoben.
Mit dem führenden Bierfachhändler Bierothek®, mit Sitz in Bamberg, holt sich Christian Hans Müller weitere Expertise und einen zuverlässigen Partner aus der Bierbranche mit ins Boot. Die Bierothek® vereinbart mit Hanscraft & Co. eine Markenlizenz für das Biergeschäft in Europa und erhält damit die Lizenz die Biere Bayerisch Nizza, Backbone Splitter, Black Nizza Motor Øl und 7 Haze A Week unter der Marke Hanscraft Finest Brewing zu produzieren und europaweit zu vertreiben. Gründer und Geschäftsführer der Bierothek®, Christian Klemenz erzählt uns: „Wir freuen uns sehr über diese Vereinbarung mit Hanscraft & Co., denn für uns steckt dahinter seit jeher eine besondere und am Markt attraktive Marke. Eine professionelle Fortführung dieser beliebten Produkte ist auch eine gute Nachricht für die vielen Bierliebhaber, die die Sorten von Hanscraft & Co. kennen und lieben.“.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Fortführung seiner Bierspezialitäten war für Christian Hans Müller der richtige Abfüllort. Einen erfahrenen und verlässlichen Partner in Sachen Produktion und Abfüllung scheint er nun mit Georg Rittmayer und der Brauerei Rittmayer aus Hallerndorf in Franken gefunden zu haben. Im modernen Abfüllzentrum der Brauerei nutzen sowohl große als auch kleine Brauereien das vielfältige Angebot. Die große Bandbreite an Flaschenformen und Abfüllmöglichkeiten werden auch Hanscraft & Co. in Zukunft zugutekommen. „Mit der Brauerei Rittmayer konnten wir dafür einen professionellen und erfahrenen Partner gewinnen, um Qualität, Service und Zuverlässigkeit zu garantieren“, so Christian Hans Müller. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zur Entscheidung führte, ist ein ganz pragmatischer. Denn wichtig für die Weiterproduktion der erfolgreichen Sorten war ein Verbleib des Produktionsstandorts in Bayern. Nur dadurch können die geografischen Herkunftsangaben beim Bayerisch Nizza Wheat Pale Ale weiterhin bestehen. „Nicht nur aufgrund der erfolgreichen Kundenbeziehung von Anfang an bildet die Bierothek® den einen, von wenigen, möglichen Lizenzpartnern ab. Auch der etablierte Standort in Franken erfüllt die Maßgabe einer zwingend innerbayerischen Kooperation.“, begründet Christian Hans Müller unter anderem seine Entscheidung.
Fans der Hanscraft & Co. Biere können also aufatmen, denn sie müssen zukünftig wohl nicht auf das aromatische Bayerisch Nizza, das fruchtig-tropische Backbone Splitter und die vielen weiteren Brauspezialitäten von Christian Hans Müller verzichten.