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HOBBYBRAUEN: Automat vs. Handarbeit

Clarissa Omiecienski

[SPONSORED POST] Richtig echtes Handwerk, mit verbrannten Fingern und allem oder doch lieber ein bisschen moderne Technik für ein smoothes Heimbrauerlebnis? Hobbybrauen geht ja von bis. Bei uns nun im Test: Ein Brauautomat, die Klarstein Mundschenk Bierbrauanlage, versus eher analogem Maischetopf, Klarsteins Maischfest Maischekessel – was bringt mehr Spaß? 

Die wichtigste Zutat für einen gelungenen Brautag steht in keinem Bierrezept der Welt. Sie kommt auch nicht mit dem Brauequipment. Die wichtigste Zutat ist nämlich: ein gutes Bier. Oder eher: drei bis vier. Beim Bier brauen gibt es nämlich immer wieder diese Phasen, in denen nicht wirklich viel zu tun ist. „Man trinkt da am besten Bier“, empfiehlt der erfahrene Hobbybrauer. „Und man redet darüber, wie gut das Bier wohl wird, das man gerade selber braut.“ Und so sitzen wir also da, trinken und reden und halten dabei die Digitalanzeigen unserer beiden Braukessel mehr oder weniger genau im Auge.

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Die beiden Braugeräte : links der Mundschenk, rechts der Maischekessel (Foto: NAK)

Der edle Maischekessel

Die „Mundschenk Bierbrauanlage“ lässt uns da eigentlich ganz entspannt noch einen Schluck nehmen. Hier ist im Prinzip wirklich fast alles vollautomatisch. Eine separat einschaltbare Umwälzpumpe ersetzt das regelmäßige Rühren, außerdem kann man ganz unkompliziert das gesamte Programm für das Maischen und Kochen einstellen, inklusive aller Rasten und Temperaturänderungen. Der Zeitcountdown beginnt, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist und gehalten wird. Man kann das Bierchen hier problemlos sich selbst überlassen. Der Automat übernimmt einen großen Teil des Brauvorgangs.

Die einfacherer Variante

Den Maischfest Maischekessel beobachten wir da schon etwas genauer: Erstens tut er sich etwas schwerer, die gewünschte Temperatur zu halten. Und zweitens müssen wir selbst dafür sorgen, dass die Rasten zur gewünschten Zeit und Dauer stattfinden. Umrühren macht hier auch keiner für uns, das heißt alle 30 Minuten ist Kochlöffel-Schwingen angesagt. Aber irgendwie auch schön: So viel echte Handarbeit. Real craft, eben. Und ein gutes, erschwingliches Einsteigermodell für alle, die das mit dem Selberbrauen einfach einmal ausprobieren wollen, ohne sich beim Aufrüsten mit Equipment in Unkosten zu stürzen.

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Beim Maischekessel ist das Läutern ziemlich aufwendig (Foto: NAK)

Jedes Bier beginnt nämlich mit dem Maischen.

Für unser Pale Ale wird die gewünschte Menge Wasser – in unserem Fall 25 Liter pro Braukessel – auf 60 Grad Celsius erhitzt (die Temperatur und die jeweiligen Rasten variieren je nach Rezept und Bierstil). Dann wird das geschrotete Malz dazugegeben und ausgekocht. Zuerst bei 57°C für 10 min, dann bei 63°C für 35 min, bei 73°C für 20 min und schließlich wird ein letztes Mal auf 78°C erhitzt und anschließend abgemaischt.

Bei unserer automatischen Bierbrauanlage

… läuft das soweit problemlos. Das Wasser wird schnell heiß und weicht in der Anzeige auch nur leicht von der tatsächlichen Temperatur ab. Das Malz einschütten funktioniert ebenfalls gut und quasi kleckerfrei. Für die Siebkonstruktion gibt es eine extra „Einfüllabdeckung“ damit sozusagen kein Malz ins Getriebe kommt. Deckel drauf, Umwälzpumpe an und die nächsten 60-90 Minuten entspannen.

Der Maischfest Maischekessel

… erfordert etwas mehr Geschick und Vorsicht beim Einfüllen des Malzes. Das sollte nämlich unbedingt im eingelassenen Sieb-Korb landen, damit das Läutern später funktioniert und keine Spelzen und Zeugs in der Würze schwimmen. Also: Obacht und ein ruhiges Händchen, hier gibt es einen gewissen Abstand zwischen Kesselwand und Korb in den keine Körner gehören.

Und woher weiß ich, dass es klappt?

Dass man auf dem richtigen Weg zum guten Bier ist, kann selbst der wenig geübte Heimbrauer schnell erschnuppern. Es fängt an, gemütlich nach Getreide, ein bisschen nach Brot zu riechen. Schön eigentlich, wenn man immer mal wieder den Riesenkochlöffel schnappt und im Maischfest Maschkessel rührt, ruhige Runden, während Maischedüfte wallen – ja, so ungefähr stellt man sich entschleunigen ja vor. Beim Mundschschenk ist es ja nur ein Klick mit dem Schalter und die Umwälzpumpe lässt die Würze wallen. Auch entspannend, aber anders. Darauf ein nächstes Bier!

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Unser Automat läutert fast von allein – da muss der Heimbrauer nicht mehr viel machen (Foto: NAK)

Es wird geläutert

Der Munschenk piept! Zeit unser Bier wegzustellen. Jetzt wird geläutert: Dabei werden alle verbleibenden und festen Malzbestandteile so gut es geht herausgefiltert, damit das weitere Einkochen unseres Brotsaftes möglich ist.

In der Mundschenk Bierbrauanlage sind ein großes, zweistöckiges Sieb im Kessel und ein Bazooka-Filter vor dem Abfluss integriert, wodurch das Läutern fast von selbst läuft. Hier heißt es nur: Hahn auf und Eimer darunter stellen!

Beim Maischfest Maischekessel ist mehr Handarbeit nötig, klar, ist auch so gewollt. Wenn das geschrotete Malz die Löcher des Siebkorbes verstopft, hilft nur aufbrechen und weiter rühren. Wieder: ehrliches Handwerk, eben. Das ist nicht immer nur purer Spaß.

Die Würze kocht

Nächste Runde, zurück in den Kessel. Jetzt geht’s an Eingemachte – die Würze wird gekocht, und das für 90 Minuten.

Das Würzekochen ist dazu da, Malzenzyme zu denaturieren, Suflide auszukochen, Wasser zu verlieren, um die gewünschte Stammwürze zu erhalten und natürlich eine Entkeimung und PH-Wert Senkung des Bieres zu erreichen. Und das Wichtigste: Hier kommt nun endlich der Hopfen fürs Bittere und das Aroma ins Bier. Der wird wiederum eine ganze Weile mitgekocht, um dessen Isomerisation zu erreichen.

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Zeit für die Hopfengabe – Cascade und Magnum sorgen bei unserem Pale Ale für Bittere und Aroma (Foto: NAK)

Lasst es wallen

Unser Vollautomat hat auch hier keine Probleme. Die Würze kocht über den gesamten Zeitraum hinweg schön wallend. Diesmal gibt es ein paar kleinere Hickups mit der Programmeinstellung, da bei jeder Eingabe auch Programmschritte gespeichert werden. Mit einer etwas ausführlicheren Bedienungsanleitung dürften die aufgetauchten Unklarheiten jedoch schnell beseitigt sein. Die insgesamt drei Hopfengaben laufen problemlos ab. Oh, wie das duftet!

Der Maischfest Maischekessel hinkt etwas hinterher, es dauert, bis wir hier so richtig in Wallung kommen. Erst als wie eine Temperatur von über 105°C angeben, wallt es auch hier los.

Und welcher ist jetzt besser?

Mit dem vollautomatischen Mundschenk ist kinderleichtes Brauen ab Tag Eins möglich. Das einzige Problem im Programm war, dass die Anlage es nicht geschafft hat, die Temperatur von 59°C auf 57°C sinken zu lassen und dann erst den Countdown zu starten. Generell zeigt die Anzeige 1,5°C zu wenig an – sobald man das aber weiß, kann man anpassen.

Der manuelle Maischfest dagegen bedarf etwas Tüftelei und ein paar Dinge wie z.B. das Läutersieb könnten besser sein. Mit etwas Probieren und mehr Kenntnis über das Gerät lassen sich aber auch hier sicher zufriedenstellende Bier- Ergebnisse herausholen.

Beide Geräte sind für das, was sie können, im unteren Preissegment angesiedelt und könnten damit gut und gern Kessel der Wahl für Neulinge und Einsteiger im Hobbybraubereich sein.

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Beim Mundschenk ist die Bedienung kinderleicht (Foto: NAK)

Und was macht man mit der ganzen Zeit während das Bier vor sich hin köchelt?

Man kann, so der erfahrene Heimbrauer, die Wartezeiten auch sehr gut nutzen, dem werdenden Bier einen Namen zu geben. „Ein guter Name ist super wichtig!“ Mit dem schmeckt der Homebrew gleich noch mal so gut. Wir sinnieren also: Hero Ale, Helden Ale, Heldenklar. Uns fällt schon noch etwas ein.

Und wieder piepst es. Zeit für den Whirlpool. Wo in der Brauerei die Würze nun seitlich am Rand entlang in den Whirlpool eingepumpt wird und dadurch die Flüssigkeit in Drehung versetzt wird, ist bei den Hobbybrauern jetzt echtes Handwerk und starke Oberarme gefragt. Durch kräftiges Rühren im Sud entsteht ebenfalls ein Strudel, der dafür sorgt, dass sich Trübstoffe und Ausfällungen aus Malz und Hopfen in einem Kegel am Boden sammeln und auch genau dort bleiben, wenn der heiße Sud über den Auslasshahn in den Gärtank gelassen wird. Das funktioniert im Maischfest-Kessel viel, viel besser, weil wir darin wild rühren können, ohne dass der Bazooka-Filter im Weg ist.

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Selber rühren oder doch lieber die Umwälzpumpe arbeiten lassen? (Foto:NAK)

Das Möchte-gern-Bier ist raus, nun schnell abkühlen. Am besten sind dazu natürlich Würzekühler mit Kühlwasser geeignet. Entweder die Variante, die ein bisschen wie ein Tauchsieder aussieht, aber genau das Gegenteil bewirkt und einfach ins Bier gehängt wird. Oder ein Plattenwürzekühler, durch den das baldige Bier und kaltes Wasser nebeneinander durchfließen. Das Prinzip eines Wärmetauschers kühlt hier in kurzer Zeit die Würze ab, und dann: Happy fermenting, liebe Hefe.

Der Rest vom Fest ist eine Menge grüner Schleim am Boden beider Braugeräte. Was also noch bleibt, ist sauber machen. Das ist übrigens fast noch wichtiger als regelmäßig und fröhlich Bier trinken: Hobbybrauer müssen ihre Geräte immer, immer schön hygienisch halten. Beide Kessel sind leider durch das fest installierte Stromkabel ein bisschen schwieriger zu reinigen – Wasser und elektrische Geräte sind ja bekanntlich wenig kompatibel. Zusätzlich sind beide Kessel doch ziemlich groß und schwer, aber mit etwas Übung ist das Reinigen auf jeden Fall gut zu meistern.

Was dann kommt, ist Warten. Das Bier ist wohlbehalten im Gärbehälter angekommen, mit Schwung und Sauerstoff geben wir noch die Hefe hinzu – und harren gespannt der Dinge, die uns da nun erwarten werden. Stay tuned!

(Aufmacherbild: Einfüllen des Malzes in den Maischekessel (Foto:NAK))

Auf einen Blick

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