Wenn er hätte Bier brauen wollen, wie fast alle anderen, dann hätte Christoph Bierol wohl nicht gegründet. Er und seine Frau Lisa verstehen die Biere, die sie auf dem Hof in Schwoich, einer kleinen Gemeinde bei Kufstein, brauen, als Unikate. Auf dem Hof wird nicht nur gebraut, es wird auch noch Landwirtschaft betrieben – und ein teil der Produkte landet auch im Bier. „Wir machen Sachen, die vorher noch keiner gemacht hat bei uns“, erklärt Christoph in einem Video des Lebensmittelinnovationszentrums Tirol. Das das Filmteam war auf dem Hof in Schwoich zu gast, weil das jüngste Projekt von Bierol unter den 5 Finalisten des 1. Tiroler Lebensmittel-Innovationspreises ist: ein Molkebier mit dem Namen „ku brew“.
Die Idee war: „Wir ersetzen einen Teil des Brauwassers durch Molke.“ Das erklärt Christoph so: „Molke ist im Prinzip Milchzucker. Und Milchzucker ist für eine Bierhefe nicht vergärbar. Wir haben also etwas mehr Vollmundigkeit im Bier. Durch diese Vollmundigkeit können wir vom Alkohol etwas zurückfahren. Das heißt: Wir haben ein alkoholreduziertes Bier mit vollem Geschmack.“
An diesem Projekt arbeiten Lisa und Christoph zusammen mit Thomas und Markus, zwei jungen Männern, die mit ihrem Unternehmen Milchbuben in der Molkereibranche so etwas sind wie Bierol in Sachen Bier. „Eine Käserei und eine Brauerei zu kombinieren, ist auf den ersten Blick schwierig“, sagt Christoph. Aber bei Bierol schaut man eh lieber zweimal hin, bevor man etwas tut. Der positive Nebeneffekt: „Es wird ein Rohstoff wiederverwertet, der sonst weggeworfen wird“, erklärt Christoph.
Wer hellfen will, dass „ku brew“ den 1. Tiroler Lebensmittel-Innovationspreis bekommt, kann hier für die Idee abstimmen.
(12. September 2023)