Schorsch und das stärkste Fassbier der Welt

Martin Rolshausen

Martin: Wenn es kein anderer oder keine andere versucht, dann muss man auch das eben selbst machen: Du hast angekündigt, Deinen eigenen Rekord zu brechen. Wie sah denn der Rekord aus?

Schorsch: Jein , einen bisherigen Rekord gab es da wohl nicht , aber ich will meine beiden Leidenschaften – Fassreifung und sehr starke Biere – in einen neuen Superlativ packen: das stärkste Fassbier der Welt.

„FAT SCHORSCH“ im Anmarsch


Martin: Und wie willst Du das jetzt angehen ?

Schorsch: Bisher war mein größtes Fass 500 Liter. Wer mich kennt, weiß dass es mir schwer fällt, Grenzen zu akzeptiere -, ob höchste Stammwürze, die jemals in einem Sudhaus hergestellt wurde, oder das stärkste Lagerbier der Welt, das stärkste Weißbier der Welt, das stärkste Bier der Welt mit 57 % Vol.. Jetzt also muss auch das Fass richtig FAT sein .

Erinnerungen an ein besonderes Fass

Martin: Es geht also wieder mal um ein Fass. Deine Liebe zu Fässern geht auf Deine Kindheit zurück. Was war denn damals?

Schorsch: Ich habe schon als Kind mit meinem besten Freund gerne in einem alten ausrangierten Bierfass, das zu einer Art Sitzgarnitur umfunktioniert war, gespielt. Die Erinnerungen an diese besondere Zeit sind bei mir tief verwurzelt. Und der Wunsch, selbst mal so ein Fass zu besitzen, geht wohl in diese Zeit zurück.

Mit Fässern hat Schorsch gaaaaanz viel Erfahrung. Foto: Schorschbräu

Martin: Du hast Dir den Traum vom eigenen Fass ja inzwischen mehrfach erfüllt. Du hast jahrelange Erfahrung mit Bieren, die in kleinen Barrique- und auch in durchaus beachtlichen 500-Liter-Eichenfässern gelagert waren. Das klingt wie eine Übung, wenn man sich Dein neues Vorhaben anschaut.

Schorsch: Ja, ich will den nächsten, mächtigen Schritt in Sachen Fassreifung gehen. Das dafür passende Fass, besser das Riesenfass, wurde bereits gefunden. In diesem wunderschönen Eichenfass, in dem 6000 Liter Bier Platz haben, soll das stärkste Fassbier der Welt reifen.

Schorsch braucht Unterstützung

Martin: Dafür brauchst Du aber Unterstützung.

Schorsch: Damit der Traum wahr werden kann, gibt es noch Hürden zu meistern. Denn das Fass steht aktuell in Schweden und muss nach Deutschland gebracht werden. Dabei entstehen enorme Vorkosten.

„Das hat es bisher noch nicht gegeben“

Martin: Wenn das Fass dann da ist, kann es nicht gleich losgehen, denn da stellen sich ja erstmal noch einige Fragen. Die erste: 6000 Liter sind ein gewaltiges Volumen. Da ist viel Bier drin, das mit verhältnismäßig wenig Holz in Kontakt kommt. Wie willst Du denn den Holzfass-Charakter ins Bier bekommen?

Schorsch: Ein Anteil wird schon fertig eichenfassgereiftes Bier aus neuen Fässern sein. Das bringt schon sensationell viele Eichenaromen. Außerdem wird das Fass von innen „getoastet“ werden. Dies geschieht mit einer offenen Flamme. Durch das Toasten wird das Holz erneut aktiviert, zudem entscheidet der Anröstungsgrad über die Aromenvielfalt, die das Holz an das Bier abgeben kann. Das Problem: Durch die offene Flamme wird der Sauerstoff im Fass aufgebraucht und es besteht Erstickungsgefahr. Ich bin mir aber sicher: Es wird durchaus ein spannendes Bier! In diesem 6000 Liter Fass soll ein Cuvée unserer besten Badges extrem stark eingebrauter Starkbiere und ausgewählter Eisböcke ein Jahr lang reifen. Das hat es bisher noch nicht gegeben.

So könnte die Flasche zum Fassbier aussehen. Grafik: Schorschbräu

Martin: Eine weitere Herausforderung ist die Vorbelegung des Fasses: Da war ein Sauerbier drin. Soll Dein „FAT SCHORSCH“ eine saure Note bekommen?.

Schorsch: Nein, genau das soll der „FAT SCHORSCH“ nicht werden: sauer. Das Feingefühl, das der Brauer benötigt, um die richtigen Biere auszuwählen, die der Säure entgegenwirken, ist maßgeblich für ein gut ausbalanciertes Bier. Darüber hinaus sitzen noch Hefesporen und andere Mikroorganismen im Holz, die auf das Bier in der Reifephase wirken werden. Beides zusammen wird dem Bier eine gewisse Eleganz und einen raffinierten Twist geben . Der dabei angestrebte Alkoholgehalt liegt bei – für unsere Verhältnisse – moderaten 15 bis 16 Volumenprozent Alkohol.

Bier mit Sammelcharakter

Martin: So ein Riesenfass kauft man sicher nicht nur für ein einziges Experiment, oder?

Schorsch: Die 6000 Liter Starkbier sollen im Fass ausgebaut werden und darin ein Jahr reifen. Das soll dann jährlich wiederholt werden. Jede abgefüllte Flasche wird nach der Abfüllung nummeriert und mit der jeweiligen Jahreszahl versehen. Das wird also ein Bier mit Sammelcharakter.

Crowdfunding

Martin: Und wie kann man Dich dabei unterstützen?

Schorsch: Wir starten eine Art Crowdfunding auf Gutscheinbasis. Jeder Teilnehmer erhält für die volle eingesetzte Summe exklusive Artikel, zum Beispiel eine Riesenbierflasche „FAT SCHORSCH“, und kann zusätzlich Shirts , Gläser und so weiter erhalten – und Produkte aus unserem kompletten Sortiment inklusive noch nicht im Handel erhältlicher new releases auswählen. Das Projekt und die Teilnahme wird auf unserer Website erklärt und kann dort gebucht werden. Aus den Erlösen will ich zusätzlich ein soziales Projekt unterstützen.

(10. Februar 2024)