[SPONSORED POST] Deutsche Craft Beer Geschichten fangen oft vor drei Jahren an. Vier. Maximal fünf. Die Geschichte von Boulevard Brewing in Kansas City beginnt 1988. Aber erst seit ein paar Wochen gibt es Boulevard Biere in Deutschland. Wir haben den Gründer John McDonald getroffen.
Es muss schon etwas mehr als zwanzig Jahre her sein, da standen John McDonald und sein Braumeister etwas verzweifelt in einer großen Halle nahe des Kansas River und schüttelten die Köpfe. „Kunststoffgehäuse am Wasseranschluss“, „Zulaufschlauch und Anschlussleitungen“, lasen sie da in der Montageanleitung ihrer neuen Abfüllanlage. All in German. What the…? Na, egal. Mit etwas Geduld und allgemeinem Brauereiverständnis brachten sie das Ding irgendwann trotzdem zum Laufen. „Es ist schon ganz erstaunlich“, sagt der Mann aus dem Mittleren Westen, „alle Brauanlagen, die ich bisher hatte, waren aus Deutschland. Und so viel anderes Zeug auch. Um nicht zu sagen: Fast alles in meiner Brauerei ist deutsch.“ – Außer das Bier. Das ist american as american can be, wenn man so will.
Und dennoch hätte John McDonald bis vor drei Jahren nicht im Traum daran gedacht, sein Bier jemals hier in Deutschland zu verkaufen, sagt er, als er an einem Vorfrühlingsnachmittag im Berliner Dolden Mädel sitzt und in die Kreuzberger Sonne blinzelt. Wie auch? Er hat ja nur eine ganz kleine Garagenbrauerei gestartet – damals vor bald 30 Jahren in Kansas City.
Vor drei Jahren verkaufte John McDonald Boulevard Brewing als eine der größten Brauereien des Mittleren Westens an die belgische Brauerei Duvel Moortgat. „Das hat uns natürlich plötzlich viele Türen geöffnet“, sagt er, Türen zum europäischen Craft Beer Markt. Ab sofort werden auch in Deutschland drei Boulevard Biere im Handel sein, Tank 7, ein Farmhouse Ale, Single Wide, ein IPA und The Calling, McDonald’s Double IPA. „Natürlich gibt es in Deutschland viele Brauereien“, so der Amerikaner, „auch viele Start-Up-Brauereien – und dennoch sind Biere, wie wir sie in den USA brauen, noch selten. Da ist noch Platz für amerikanisches Bier.“
Und schließlich ist die ganze Craft Beer Sache hier noch so ein junges Pflänzchen – gute Gelegenheit eigentlich, sich mit einem alten Hasen über die good old days of craft beer und seine Sicht der neuen Dinge zu unterhalten.
John, wie war das damals, 1988? Als es noch keine weltweite Craft Beer Revolution gab? Als niemand mit MBA und Business Plan eine Brauerei gestartet hat, sondern eher mit viel Blauäugigkeit und „schauen wir halt mal“?
Ja, stimmt, so war das. Ich für meinen Teil hatte einfach Spaß an Bier. Ich war auf einer Kunstschule, habe eine Zeit lang als Schreiner gearbeitet und habe dann schließlich die Brauerei gegründet. Aber für mich war das alles irgendwie dasselbe. Ich kreiere eben einfach gerne Dinge. Kunst, Möbel – oder Bier. Als wir anfingen, gab es keine hundert Brauereien in den USA, heute sind es mehr als 6.000.
Ist das gut oder schlecht?
Ich kann nicht behaupten, dass ich die große Konkurrenz besonders mag, aber man muss schon sagen, dass es großartig ist, was diese 6.000 Brauereien für die amerikanische Wirtschaft ebenso wie für den Biertrinker bewegt haben. Allein, die vielen Arbeitsplätze, die so geschaffen werden. Ich finde, die Craft Beer Bewegung sollte eine Art Blaupause sein für andere Bereiche des Lebens. Dezentralisierung könnte vielen Sektoren gut tun. Je größer Unternehmen sind, desto mehr geht es um Profit und das bedeutet oft weniger Mitarbeiter und schlechtere Qualität.
Wenn du die deutsche Craft Beer Szene mit der um die Jahrtausendwende in den USA vergleichst, gibt es da Parallelen?
Nun ja, grundsätzlich fällt mir auf, dass es in der Craft Beer Szene immer ganz unterschiedliche Akteure gibt. Es gibt die, die ein bisschen kommerzieller sind, die, die ganz traditionell sein wollen, die, die zwar traditionell brauen aber mit einem Twist, und es gibt die Freigeister, die einfach nur brauen, was sie wollen. Und diese Vielfältigkeit ist das Schöne an dieser Bewegung.
Welchen Tipp würdest du denjenigen geben, die dir nun 30 Jahre später nachfolgen und gerade dabei sind, eine Brauerei zu gründen?
Nummer Eins: Konzentriert euch auf euer Bier. Das beste Marketing der Welt kann nichts ausrichten, wenn das Bier nicht gut ist. Investiert an dieser Stelle, richtet ein Labor ein. Ein Berater sagte mir einmal: „John, es gibt nur zwei Arten von Brauern: Die, die wissen, dass sie schlechtes Bier haben, und die, die es nicht wissen.“ Bei Boulevard schütten wir heute noch immer mal wieder Bier weg, weil es einfach nicht gut genug ist. Das ist ganz normal. Und Nummer Zwei: Brauer sind unglaublich offen und bereit, ihr Wissen und ihre Ideen zu teilen. Nutzt das! Steckt eure Köpfe nicht in die eigenen Malzsäcke, sondern geht raus und tauscht euch aus! Das meiste habe ich als Brauer gelernt, indem ich andere Brauereien besucht habe. Hunderte in meinem Leben bisher.
Auf einen Blick
Boulevard Brewing kommt im April 2017 erstmals mit drei festen Bieren auf den deutschen Markt, die alle bei Duvel Morotgat in Puurs, Belgien gebraut werden. Zusätzlich wird es jährlich vier importierte Seasonals geben. Für Brauereigründer John McDonald leuchtet es nur so ein: „Warum sollten wir Malz aus Europa in die USA schiffen, um dort Bier daraus zu brauen, dass wir dann wieder nach Europa schicken? Das macht ökologisch keinen Sinn.“
Zu dieser Haltung passt auch, dass der Amerikaner froh ist, sein Europa-Bier in Pfand- bzw. Mehrwegflaschen verkaufen zu können. „Nichts gegen Dosenbier, aber ich finde immer noch, gutes Bier gehört in die Flasche.“
Boulevard The Calling Imperial IPA, Boulevard Single Wide IPA und Boulevard Tank 7 Farmhouse Ale werden hier exklusiv von der Hamburg Beer Company vertrieben und sind über den Getränkefachgroßhandel, Getränkeabholmärkte und die Gastronomie, den Lebensmittel-Einzelhandel, Craft Bier Spezialgeschäfte, sowie Online erhältlich.