witbier

WITBIER

Clarissa Omiecienski

Das Witbier ist ein Bier für Dich, wenn…

  • du Gewürze im (Weizen-)Bier lecker findest
  • du gerne mal belgisches Traditionsbier probieren möchtest
  • unfiltriertes, cremiges und erfrischendes Bier magst

Und was ist ein Witbier genau?

Witbier, auch „bière blanche“ – also zu deutsch „weißes Bier“ genannt, ist ein Weizenbier auf belgisch mit ein paar Gewürzen darin. So ungefähr wäre die kürzeste Kurzbeschreibung für ein Wit. Tatsächlich ist es eigentlich das Pendant zum deutschen Weizenbier. Dabei sind zwei Sachen aber doch ganz anders: Ein Witbier enthält immer eine gute Dosis, häufig sogar bis zur Hälfte „Rohfrucht“, also ungemälztes Getreide. Dadurch wird es zu einem sehr, sehr weizenbetonten Bier. Zudem werden Korianderkörner und Curacao Orangenschalen in der Würze mitgekocht. Oder wer ganz mutig ist, kann seine Wit-Würze auch mit Cointreau versetzten, da Curacao Orangen hier den Geschmack bestimmen.

Geschichte des Witbier

Das Witbier ist ein alter obergäriger, belgischer Bierstil. Die Vorgehensweise vor allem der nordbelgisch-flämischen Brauer, das Bier mit Gewürzen zu versetzen, stammt von ihren holländischen Nachbarn und wird seit mehreren Jahrhunderten praktiziert. In den 50er-Jahren starb der Bierstil Wit quasi vollkommen aus, als die letzte Witbierbrauerei ihre Pforten schloss. Erst 1966 kam es zu einem unerwarteten Revival durch den Milchmann Pièrre Celis, der ein traditionelles Witbier-Rezept nachbraute und wieder unter dem Namen Hoegaarden verkaufte. Heute kommen wirklich spannende Witbiere auch aus den USA – dank zahlreicher Craftbrauer, die den alten Bierstil aufgegriffen und neu interpretiert haben.

Und so schmeckt es am Besten:

Ein Witbier hat eine Stammwürze von 11-14 °P. Es ist immer unfiltriert und wird nach circa einem Monat Lagerzeit gut gereift abgefüllt. Es sollte sehr gut gekühlt getrunken werden. Durch die Zugaben von rohem Weizen erhält das Bier seine unverkennbar und deutlich zu schmeckende Weizennote, seine Spritzigkeit und seinen erfrischenden Charakter. Hopfen hingegen ist ist hier fast nebensächlich, er wird lediglich für die nötige Grundbittere hinzugegeben. Manchmal arbeiten die Brauer auch mit einem bisschen Hafer. Dadurch verändert sich die Konsistenz, geht mehr ins Cremige. Was man trotzdem nie tun sollte: Ein Witbier mit einer Weißbierhefe vergären! Lieber eine Ale- oder Altbier-Hefe verwenden. Sonst kommen Geschmäcker in den Bierstil, die da gar nicht hinein gehören.

Wit: Bierstil Guide

 Aussehen: helles, blasses, trübes Bier
Alkohol: 4-5 % Vol.
Geruch:  Zitrusnoten/Orange, Koriander, Piment ->würzig
Geschmack: spritzig-fruchtig, leicht säuerlich, ein wenig malzige Süße
Körper: schlanker Körper, perlig-cremig im Antrunk,  trocken im Abgang,

Beispiele für ein gutes Wit:

  • Moby Wit von Ratsherrn – eine Interpretation des Klassikers aus dem schönen Hamburg.
  • Natürlich das Original von Hoegaarden – Wit Blanche
  • Als erstes Witbier aus einer Trappistenbrauerei ist ebenfalls nicht zu verachten – Witte Trappist aus der Brauerei La Trappe.
Witbier

Und auch Kuehn Kunz Rosen machen ein starkes Witbier. (Foto: StP)