Nachdem unter anderem die Camba-Brauerei beim Verkauf eines Teils ihrer Biere offensiv auf die Dose setzt, hat sich nun eine weitere bayerische Regionalbrauerei dazu entscheiden: Schönramer hat heute angekündigt, sein Helles Lager ab sofort in der Dose auf den Markt zu bringen. „Eine stetig steigende Nachfrage, zahlreiche Qualitätsvorteile und die hohe Recyclingrate waren die Hauptbeweggründe für diesen Schritt in die Zukunft“, teilt das Traditionsunternehmen mit.
Motto: Tradition und Fortschritt gut vereint
Lange habe man in der „Privaten Landbrauerei Schönram“ daran gearbeitet, ein Bier in der Dose auf den Markt zu bringen. Nun ist es soweit: Das Lager Hell steht ab sofort in über 80 bayerischen Getränkemärkten in den Regalen. „Getreu unserem Motto ,Tradition und Fortschritt gut vereint‘ wollten wir uns dem Wandel der Zeit und der gestiegenen Nachfrage aus allen Altersgruppen nicht verwehren. Zudem sind wir stolz, als eine der ersten Brauereien in unserer Region ein so qualitativ hochwertiges Produkt anbieten zu können“, erklärt Inhaber Alfred Oberlindober die Beweggründe für die Entscheidung.
Gewicht spielt eine Rolle
Der Zeitpunkt der Markteinführung sei bewusst gewählt. Bei steigenden Temperaturen treibe es die Bayern „wieder in die Natur“. Dabei wollen viele nicht auf ihren Biergenuss verzichten. Weil die Dose leichter als die Flasche ist, sei sie „die perfekte Wahl als Gipfelbier, den Ausflug an den See oder für die gemütliche Runde im Freien“. Für solche Aktivitäten habe der eine oder die andere bisher auf Produkte von Großkonzernen zurückgegriffen. Nun könne man auch aus der Dose ein regionales Bier genießen.
Länger haltbar
Für die Dose wurde in Schönram ein eigenes Rezept entwickelt. „Für das Lager Hell in der Dose wollten wir die Mindesthaltbarkeit ein wenig verlängern und den Schönramer-Fans gleichzeitig ihren gewohnten Biergenuss liefern. Daher haben wir das Rezept des Lager Hell für die Dosenabfüllung optimiert“, erklärt der 1. Braumeister und Betriebsleiter der Brauerei Schönram, Markus Kampf.
Dose besser als ihr Ruf
Dass ihre Entscheidung auch für Kritik sorgen wird, ist den bayerischen Brauern klar. „Bier in Dosen hatte lange Zeit keinen guten Ruf. Allerdings vollkommen zu Unrecht, denn es gibt durchaus Gründe auf die Dose zu setzen. Mythen wie Metallgeschmack oder Umweltbedenken gehören dank modernster Technik und stark verbesserter Rücknahmekreisläufe längst der Vergangenheit an“, argumentiert das Unternehmen.
Nach dem Fass sei die Dose „sicherlich das ideale Gebinde, weil es das Bier am besten vor äußeren Einflüssen schützt“. Die Brauer argumentieren so: „Der größte Vorteil der Dose ist, dass sie kein Licht durchlässt. Das ist so wichtig, weil UV-Strahlen sonst Hopfenbestandteile umwandeln. Passiert das, spricht man vom sogenannten „Lichtgeschmack“ oder gar „skunk“ – also Stinktier. Und das will ja wohl niemand?! Besonders ausgeprägt ist dieser Lichtgeschmack bei Bieren in grünen oder weißen Flaschen.“
Besser für Veranstaltungen
Ähnlich wie bei der Flaschenabfüllung gelangt beim Füllen der Dose sehr wenig Sauerstoff ins Innere. Das sei ein weiterer „großer Vorteil und sorgt dafür, dass Qualität und der frische Geschmack länger erhalten bleiben“. Ein weiterer Vorteil sei, „dass bei einer Vielzahl von Veranstaltungen und Festivals Glasfaschen gar nicht erlaubt sind, Dosen aber schon“.
Auf den Brauerei-Lastern finden mehr Dosen als Flaschen Platz, argumentieren die Schönramer-Chefs weiter. „Aus diesem Grund werden Fahrten und dadurch auch deutlich Sprit und CO² eingespart. Da die Dosenwand sehr dünn ist, lässt sich das Bier zum Beispiel auch schneller kühlen. Perfekt, wenn man spontan Besuch vorbeikommt, oder man sich kurzfristig für eine Bergtour entscheidet. Die Dose benötigt zudem weniger Platz im Kühlschrank“, heißt es in der Mitteilung der Brauerei.
Hohe Recyclingquote
Das hochwertige Material der Dose lasse sich mittlerweile „zu 100 Prozent wiederverwenden – und das sogar unendlich oft“. Das spreche auch für die Dose: „Dieser Recyclingprozess ist mittlerweile extrem effizient und verbraucht weniger Energie, als neues Aluminium herzustellen. Wichtig ist, dass leere Dosen immer ihren Weg in den Rückgabeautomaten finden, damit sie wieder zu neuen Dosen verarbeitet werden können.“ Aber natürlich gibt es Schönramer weiter auch in Flaschen und vom Fass.
(27. März 2024)