Ihre Beiträge ploppen seit einigen Wochen in vielen Social-Media-Bier-Gruppen auf: Ekaterina Schmidt will, manchmal auch in der Rolle ihrer Kunstfigur Mascha von Rascha, mit Bier auf ihre Kunst aufmerksam machen – ja, Bier zum Teil der Kunst machen. Sie hat Schauspiel und Modedesign in Russland studiert und lebt schon lange in Deutschland. Wo ihr Helles gebraut wird, weiß sie selbst nicht. Es wird über die Firma „goods & foods GmbH“ in Ludwigsburg geliefert. Sie würde selbst gerne wissen, wo die brauen lassen, sagt sie, aber das teile die Firma nicht mit. Klar ist nur: Das Bier wird nach dem sogenannten Reinheitsgebot gebraut und hat 4,9 %Vol. Alkohol. Was uns Ekaterina Schmidt aber erzählen konnte, ist das:
Kunst, Design und Schauspiel
Du bist Künstlerin. Worin besteht denn Deine Kunst?
Ekaterina Schmidt: Seit der Corona-Zeit bin ich deutschlandweit mit meiner mobilen Kunstausstellung unterwegs, die Malereien, Zeichnungen, Modeentwürfe und Fotografien meiner Kunstprojekte umfasst. Das Projekt wurde durch die Unterstützung des Kultusministeriums des Saarlandes ermöglicht. Da Bühnenauftritte und größere Events verboten wurden, wurden Künstler gefördert, die neue kreative Wege beschreiten. Die gemütlichen Vernissagen sind für mich etwas Besonderes, das mich sehr erfüllt. Inzwischen stelle ich bei einer Ausstellung rund 100 Werke aus und darf dem Publikum meine Arbeit aus etwa 30 Jahren zeigen. Dafür bin ich sehr dankbar. Kunst, Design und Schauspiel vereinen sich in der Entwicklung meiner neuen kreativen Projekte und Konzepte. Die Figur Mascha von Rascha bleibt weiterhin ein zentraler Bestandteil meiner künstlerischen Arbeit, durch die ich meine Botschaften auf humorvolle und provokative Weise verbreite.
Wie lange bist Du schon in der Rolle der Mascha von Rascha unterwegs?
Ekaterina Schmidt: Es ist mein Lebenswerk. Bei den Dreharbeiten in Aserbaidschan durfte ich mit Dieter Hallervorden zusammenarbeiten. Sein Werdegang hat mich inspiriert. Ich wollte etwas erschaffen, das mich ausmacht, vorantreibt, erfüllt und meine Träume verwirklichen lässt. So kreierte ich 2012 die Kunstfigur Mascha von Rascha, in der meine Leidenschaften für Schauspiel und Kunst vereint sind. Seitdem ist sie ein fester Bestandteil meiner künstlerischen Identität. Durch Mascha von Rascha kann ich Themen aufgreifen, die mir wichtig sind, und sie in einer Form präsentieren, die humorvoll, manchmal provokativ, aber immer tiefgründig ist. Diese Kunstfigur erlaubt es mir, auf der Bühne und in verschiedenen Projekten meine künstlerische Vision zu verwirklichen.
Bierprojekt als Schritt, Kunst in den Alltag der zu bringen
Worum geht es bei Deiner Kunst?
Ekaterina Schmidt: Meine Kunst ist eine Mischung aus visueller Ästhetik und gesellschaftlicher Reflexion. Mit Mascha von Rascha kann ich kulturelle Unterschiede, Stereotype und menschliche Erfahrungen auf humorvolle Weise hinterfragen. Darüber hinaus arbeite ich intensiv daran, Kunst in den Alltag zu bringen – sei es durch Performance, Design oder die Schaffung von Produkten.
Und warum verkauft eine Künstlerin jetzt Bier?
Ekaterina Schmidt: Der Verkauf von Bier, also „Mascha’s Blondes“, ist eine Erweiterung meiner kreativen Arbeit, bei der Kunst und Design eine zentrale Rolle spielen. Seit 2012 habe ich nicht nur eine Kunstfigur erschaffen, sondern auch die Marke „Mascha von Rascha“ gegründet, unter der ich verschiedene Produkte entwickelt und selbst designt habe, wie zum Beispiel Herren-Eau-de-Parfums, Textilien wie Poloshirts, T-Shirts und Baseballcaps, Olivenöl, Likör, Senf, Lampen, Biergläser, Bierdeckel und natürlich mein Bier. Dieses Bierprojekt ist ein weiterer Schritt, meine Kunst in den Alltag der Menschen zu bringen, und es ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein Ausdruck meiner künstlerischen Philosophie.
Bier in der Kunst ist nicht nur bei Ekaterina Schmidt ein Thema. Auch in einer Berliner Ausstellung spielt es eine Rolle.
(Foto: Ekaterina Schmidt)
(11. Oktober 2024)