„Unser Ziel ist es, die besten Biere der Welt zu brauen. Dazu bleiben wir unseren Überzeugungen treu und brauen die Biere, die wir selbst gerne trinken. Wir sind stolz darauf, eine Brauerei zu sein, die niemals Qualität der Wirtschaftlichkeit opfert, und wir arbeiten ständig außerhalb unserer Komfortzone. Wir reisen gerne um die Welt und lassen uns von neuen Dingen inspirieren und arbeiten mit Weltklasse-Brauern zusammen. Wir sind eine Brauerei, die sich nicht scheut, leicht trinkbare Biere für jeden Tag anzubieten, und sich auch die Zeit nimmt, massive, im Fass gereifte Stouts und komplexe, mischfermentierte Sauerbiere zu brauen. Wir tun all dies, und wir tun es nach bestem Wissen und Gewissen.“
Hoppy Joe, ein American Red Ale
Das, was sie sich bei Lervig in Stavanger auf die Fahnen geschrieben haben, klingt nach einer Brauerei, wie ich sie liebe. Das mit den „besten Bieren der Welt“ hat zwar noch nicht geklappt, aber ich genieße die Dosenbiere des Teams aus Süd-Norwegen bereits seit Jahren. Mein Favorit ist Hoppy Joe, ein American Red Ale.
Riecht wie ein Fruchtsaft
Hoppy Joe riecht wie ein Fruchtsaft. In der Nase sind rote Früchte und eine leichte Zitrusnote. Mit dem ersten Schluck kommt dann aber die Bitterkeule als Kontrast – eine Bittere, die dem Ale allerdings nichts von seiner Leichtigkeit nimmt, denn sie verabschiedet sich so schnell, wie sie gekommen ist. Man hat wenig von dieser angenehmen Bittere, das ist schade – aber Hoppy Joe wird so zum wundervoll geschmeidigen und leichten Begleiter für Nudelgerichte mit würziger Hackfleisch- oder milder Schinken-Sahne-Soße).
Achtung Alkohol!
Die Leichtigkeit, mit der Hoppy Joe daherkommt, wird unterstützt durch den relativ niedrigen Alkoholgehalt. 4,7 Vol. % hat das Bier. Das ist eine Alkoholmenge, für die sich die Brauer nicht zufällig entschieden haben. In Norwegen ist es wie in anderen skandinavischen Ländern keine so einfache Sache wie in anderen Teilen Europas. Bier, Cidre und Alkoholmischgetränke bis 4,7 Prozent Alkoholgehalt bekommt man im Supermarkt. Wenn ein Getränk höherprozentig ist, darf es nur in staatlich kontrollierten Geschäften gekauft werden, den sogenannten Vinmonopolet. „Leicht trinkbare Biere für jeden Tag anzubieten“, heißt für Lervig also auch: Biere so zu brauen, dass die Freundinnen und Freunde besonderer Biere auch daheim in Norwegen problemlos Zugang dazu haben.
(Foto: Martin Rolshausen)
(19. Oktober 2024)