Bier der Woche: Nelson Reloaded

Katharina Rolshausen

Ob Klassiker oder etwas Neues aus der faszinierenden Welt der Biere: Einmal in der Woche stellen wir Euch ein Bier vor, das wir besonders spannend finden. Die Auswahl ist subjektiv. Vorschläge sind herzlich willkommen.

Haben die einen Vogel? Ein bayerisches Weizenbier, das weder nach Banane noch nach Nelken riecht? Vielleicht steht deshalb auch „Wheat Beer“ auf der Dose. Der Vogel auf dem Etikett warnt nicht „Achtung, hier verlassen Sie das Gebiet der Traditionsbiere“, sondern steht für das Land, aus dem der Hopfen kommt.


Kiwis leben in den neuseeländischen Wäldern, die Hopfensorte „Nelson Sauvin“ wächst auf neuseeländischen Feldern. Bereits 2014 hat die Brauerei Camba sie zum Hauptdarsteller eines Weißbiers gemacht. Nach „Nelson Weisse“ heißt es nun „Dry Hopped Wheat Beer – Nelson Reloaded“. Das Rezept der 74. Ausgabe der Braumeister-Edition von Camba stammt von Tobias Huber, ganz offenkundig ein großer Fan von Zitrusfrüchten.


Im Glas ein dichtes Dottergelb, der Schaum üppig. Grapefruit, Zitrone und weiße Trauben lassen sich erschnuppern. Die Stachelbeere, die ebenso typisch für den Nelson Sauvin Hopfen ist, wird beim Antrunk deutlich. Geschmeidig legt sich das Bier auf den Gaumen, die 22 IBU verstecken sich geschickt in dem sommerlichen Bukett, dessen Zitrusaromen durch Mosaic und Citra verstärkt wird. Die Banane der Weißbierhefe kommt zum Schluss – unaufdringlich, rund.


Kein Durstlöscher an heißen Tagen, aber ein spannender Begleiter zur Melonen-Salat-Bowl oder zum Erdnusscurry. Am besten solo genossen – eine Einladung zum Entspannen und Genießen an einem lauen Abend, nur der Kiwi und ich.

(Fotos: Katharina Rolshausen)

(2. August 2024)