„Wir brauen außergewöhnliche Biere und interpretieren alte Bierstile neu.“ Was wie die Antwort auf die Frage „Was ist eine Craft Beer Brauerei“ klingt, hat sich auch Wildwuchs auf die Fahnen geschrieben. 2014 als erste Hamburger Bio-Brauerei gegründet – alles Gute zum 10. Geburtstag! – werden nicht nur ausschließlich Zutaten aus kontrolliert ökologischem Anbau verwendet, sondern auch die zum Brauen benötigte Energie regenerativ zu 100% aus nachhaltigen Quellen bezogen.
Auch die Beschreibung „herb und erfrischend“ könnte Biertrinkern bekannt vorkommen. Ist das nicht der Slogan für ein Fernsehpils? Wildwuchs beschreibt damit den Geschmack von „Große Freiheit“, das in Kooperation mit BrewCraft gebraut wurde. Understatement? Selbst das schlichte gestreifte Etikett mit dem Konterfei von Braumeister Fiete lässt nicht erahnen, wie viel das alkoholfreie Bitter Ale den Riechzellen und Geschmacksknospen zu erzählen hat.
Wer sich an die empfohlene Trinktemperatur von 4 bis 6 Grad hält, wird den Adjektiven herb und erfrischend vermutlich zustimmen. Der Aromahopfen, die Sorten sind ein Geheimnis, leistet gute Arbeit: Das Bier ist angenehm bitter, ohne zu Kratzen. So bleibt es auch, nachdem das kastanienbraune Bier mit der cremefarbenen Schaumkrone im Glas wärmer wird. Endlich kommt das Malz ins Spiel und eröffnet ein beeindruckendet Spektrum von Toffee, süßem Brioche, Lindenblütenhonig, roten Früchte und Portwein. Dazu der Duft nach Karamellbonbons in der Nase und angenehme Kräuternoten beim Antrunk. Der trockene Abgang verlangt nach dem nächsten Schluck.
Die Malzbombe eignet sich als Speisebegleiter zu Schweinebraten, gebratener Leberwurst, jungem Munster und Apfelkuchen. Wildwuchs empfiehlt das Bier zudem auch Kapitänen: „Mit unserem alkoholfreien Schankbier könnt ihr auf hoher See Kurs halten oder mit nautischer Präzision jederzeit den Heimathafen ansteuern.“
(Foto: Katharina Rolshausen)
(22. September 2024)