Kopenhagen

CRAFT BEER BARS: Kopenhagen! Skål!

Tobias KullmannCraft Beer Bars, Craft Beer Weltweit, Uncategorized

Kopenhagen, oder wie man hier sagt København (Köbenhaun), ist sicher eine der spannensten Städte momentan, wenn es um das Thema neue Biervielfalt/Craft Bier geht. Offen für Neues und empfänglich wie die Dänen sind, lassen sie sich auf die neue Vielfalt, die hier geschaffen worden ist, gerne ein.

Angefangen mit der fast schon monopolartigen Stellung der Marke Mikkeller besteht die Stadt aber auch noch aus anderen schönen Bars, Kneipen (Bodegas auf die hier im Artikel nicht weiter eingegangen wird, die aber eine Erkundung wert sind), Restaurants, die dem Getränk Bier gewidmet sind sowie kleine Geschäfte, die sich ganz dem Thema Bier verschrieben haben und in denen man den ein oder anderen guten Kaffee trinken oder auch Vinyls einkaufen kann. Die Hauptstadt Dänmarks ist nicht umsonst eine der lebenswertesten Städte der Welt. Für jeden ist hier etwas geboten. Sei es nun Architektur, die New Nordic Cuisine oder eben das Thema Bier mit dem wir uns heute näher beschäftigen wollen.

die besten craft beer bars in kopenhagen

Schwieriger Name, tolle Bar: die Rbabarrab Ølbar (Foto:TK)

Vesterbro

Warpigs Brewpub

Starten wir mit Warpigs im Stadtteil Vesterbro. In der Nähe des Hauptbahnhofs und auf dem Gelände des Meatpacking Districts (Kødbyen) gelegen. Der Brewpub Warpigs gehört zur Hälfte zu Mikkeller, zur anderen Hälfte den US-Amerikanern von 3 Floyds Brewing.

Beschreiben lässt sich das Ganze am besten mit einer Situation an einem schönen Sommertag auf den Bierbänken der Location: Hier sitzt ein Kalifornier mit Truckercap, riesigen Koteletten, Fliegersonnenbrille ala Top Gun, Bierbauch und einem etwas zu engen T-Shirt auf dem der Schriftzug ´”I like vinyl’s more than my girlfriend” auf der Veranda und lässt sich seine Rippchen, den Schweinebauch und seine Mac’n’Cheese auf einer Silberschlachterplatte schmecken, dazu ein lecker Warpigs Bier.

Vielleicht war es das Frank the Tank, der Name ist Program, und im Nachgang einen Milchshake und die Welt ist für den Guten in Ordnung. In den USA hätte er vielleicht seine Harley Davidson zum Ausreiten ausgeführt, in Kopenhagen ist es hingegen sein weißes, elektrisches Leihfahrrad mit GPS.

Texas BBQ und hausgemachtes Bier von der Braumeisterin Lan-Xin Foo at it’s best. Defintiv ein Erlebnis. Skål!

  • Warpigs Brewpub
  • Flæsketorvet 25, 1711 København V
  • Mo – Mi 11:30 – 24 Uhr, Do – Sa 11 – 2 Uhr, So 11 – 23 Uhr
  • Webseite
die besten Craft Beer bars in Kopenhagen

Mikkeller – so hat alles angefangen (Foto: TK) 

Fermentoren

Ein paar hundert Meter weiter befindet sich Fermentoren. Die sehr gemütliche und bestens ausgestattete Bierbar gehören dem Dänen Søren Wagner und dem Australier Jay Pollard. Nicht nur das Søren der Brauer und Besitzer der Dry & Bitter Brewery/Fermentoren ist, die momentan weltweit ziemlich abräumt, nein auch die Leute die immer wieder hierhin kommen, wenn sie in der Stadt sind, sind die Brauer aus der ganzen Welt. Zum Beispiel die Jungs von Hoppin‘ Frog aus Ohio, die Belegschaft von Other Half aus Brooklyn oder Chris von Cloudwater aus Manchester.

Man beachte einfach nur die Tür und stellt anhand der Brauereisticker schon fest, wer alles hier zu Besuch war. Egal, ob es ein Festival wie die MBCC (Mikkeller Beer Celebration Copenhagen, vormals MBC) ist oder andere Collaboration Brews zwischen den Brauereien anstehen, die Macher/Brauer kommen zu Fermentoren um sich von der kundigen Barbesetzung ein paar herrliche Gebräue ausschenken zu lassen. Vom Hausbier über ein Bamberger Schlenkerla Märzen bis hin zum belgischen Rodenbach Alexander ist hier für jeden Geschmack etwas zu finden.  Wem das nicht genügt der kann auch gerne beim Beer Quiz einsteigen und mit Jay über Bier fachsimpeln.

  • Fermentoren
  • Halmtorvet 29C, 1700 København V
  • Mo – Mi 15 – 24 Uhr, Do 14 – 1 Uhr, Fr – Sa 14 – 2 Uhr, So 14 – 24 Uhr
  • Webseite
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Je beklebter der EIngang, desto besser das Bier. (Foto: TK)

Rbabarrab Ølbar

300 m von Fermentoren entfernt liegt die Rbabarrab Ølbar. Die Bar mit dem unaussprechbaren Namen ist unter Kennern bekannt für ihre sehr gute Bierauswahl und zugehörend zum nächstgelegenen KIHOSKH zu dem wir gleich noch kommen werden.

Hier sind zum Beispiel sehr oft die Biere von den Dänen To Øl, den Schweden Omnipollo von den Berlinern Fuerst Wiacek zu geniessen. Und das zu sehr guten Preisen im doch sehr teuren, besonders was Alkohol angeht, Kopenhagen.

  • Rbabarrab Ølbar
  • Sønder Blvd. 53, 1720 København V
  • Mo – Mi 15 – 24 Uhr, Do – Fr 15 – 2 Uhr, Sa 12 – 2 Uhr, So 12 – 22 Uhr
  • Webseite
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Große Auswahl an tollen Craft Bieren. (Foto: TK)

KIHOSKH

Wie schon erwähnt gehört die Rbabarrab Bar zum anliegenden Geschäft KIHOSKH, welches ein Kiosk/Spaeti/Café/Supermarkt/Print-Shop im Erdgeschoss ist und in deren Keller/Bierkeller sich ein exzellenter Bottle Store befindet. Hier findet sich eine exquisite Auswahl an internationalen Bieren. Besonderes Augenmerk wird auf amerikanische und skandinavische Biere gelegt, die mit einer top Beratung verkauft werden. Unter Kennern auch wegen des Preises ein echter Magnet. Das Angebot wird sogar von einem eigenen Webshop abgerundet.

  • KIHOSKH
  • Sønder Blvd. 53, 1720 København V
  • So – Do 7 – 1 Uhr, Fr – Sa 7 – 2 Uhr
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Im Keller, ganz fachgemäß, lagert das Bier. (Foto TK)

Frederiksberg

Himmeriget

Himmeriget ist eine Craft Bier Bar in Frederiksberg. Diese Bar ist 2006 in einer ehemalige Fleischerei eingerichtet worden und gehört Rasmus Seidler Krebs, Henrik Boes Brølling und Jeppe Jarnit-Bjergsø, dem Evil Twin (Evil Twin Brewing), der nun in New York sein Unwesen treibt und dort bald auch seine eigene Brauerei eröffnet. Gemeinsam mit Henrik leitet er auch eine der feinsten europäischen Bierimport Firmen: Drikkeriget. Man sieht in dieser Bar auch sehr oft die Biere von Lukasz Wiacek und Georg Fürst, die mit Drikkeriget zusammenarbeiten.

Will man die feinsten Biere aus den USA (Trillium, The Veil, Evil Twin usw.), am Zwanze Day von Cantillon ein Schluck vom Sondersud ergattern oder die neusten Importe auf dem Markt probieren, so sollte man dringend hier vorbeischauen. Wichtig: Das Himmeriget ist eine der einzigen Bars in København, die eine Kühlbox haben. Die Leute wissen, wie man richtig lagert. Das macht sich besonders bei den hopfigen Spezialitaeten äußerst gut.

  • Himmeriget
  • Åboulevard 27 – 1960 Frederiksberg
  • Mo – Do 15 – 2 Uhr, Fr – Sa 13 – 3 Uhr, So 13 – 2 Uhr
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Der Name ist Programm: Im Bier-Himmelreich (Foto:TK)

Nørrebro

BRUS

Hinter dem Banner BRUS stecken die Jungs von To Øl. Die hauseigene Brauerei produziert immer mehr Biere unter dem BRUS-Label, neuerdings auch Cocktails, die stadtweit vertrieben werden.

Im dänischen Ambiente, nicht typisch Bar, lässt sich hier das ein oder andere frischgezapfte Bier geniessen. Sehr zu empfehlen ist auch das hauseigene Restaurant, welches an einigen Tagen Brunch anbietet oder fermentierte Pommes Frites als Snack bereitstellt. Definitiv eine sehr dänische und schöne Art einen Nachmittag/Abend zu verbringen.

  • BRUS
  • Guldbergsgade 29, 2200 København N
  • Mo – Do 15 – 24 Uhr, Fr – Sa 12 – 3 Uhr, So 12 – 24 Uhr
  • Webseite
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Bier und Snacks echt dänisch gibt es hier im BRUS (Foto: TK)

Crate – Beer & Vinyl

Dieser Bottlestore/Vinylstore hält, was der Name verspricht. Nahe gelegen den Bars von Mikkeller & Friends, dem Koelschip oder aber einem der Cafés von Coffee Collective, findet sich hier alles, was das Herz eines Vinyl- bzw. Bierliebhabers höherschlagen lässt. Eine kleine, aber feine Bottlellist lässt jeden Besuch, vor allem im Sommer, gleich noch schöner erscheinen. Die Jægersborggade ist defintiv einen Gang wert, gilt sie doch mit als eine der schönsten und symbolträchtigsten Strassen von Kopenhagen. Hygge.

  • Crate – Beer & Vinyl
  • Jægersborggade 50, 2200 København N
  • Mo 14 – 18 Uhr, Di – Do 14 – 18 Uhr, Fr 14 – 20 Uhr, Sa 11 – 17 Uhr, So 12 – 15 Uhr
  • Webseite

Nørrebro Bryghus/BRAW

Das Nørrebro Bryghus gilt wohl als einer der Startpunkte für die Herstellung von Brauspezialitäten in Kopenhagen. 2003 gegründet vom Ex-Carlsberg Braumeister Anders Kissmeyer kann man hier Biere weit weg von Carlsberg/Tuborg zu erschwinglichen Preisen probieren. Diese Biere werden im eigenen Brauhaus und auch im Restaurant gerreicht bzw. sie werden in den Rezepten der hauseigenen Gastwirtschaft verarbeitet. Nicht umsonst gewann die Brauerei einige Preise bei den World Beer Cups in der Vergangenheit bzw. haben Personen wie Shaun E. Hill von Hill Farmstead hier halt gemacht, um ihr Handwerk zu erlernen. Die Biere sieht man mittleweile in vielen Supermärkten in Dänemark neben den üblichen ”Großen” stehen.

Mit der Brauerei BRAW haben die Macher des Nørrebro Bryghus auch ein neues Projekt ins Leben gerufen, welches sich zu 100% auf organic Beer konzentriert und auch mit anderen dänischen Brauereien wie Dry & Bitter, der Gamma Brewing Company oder dem Restaurant Barr (Informationen weiter unten) kollaboriert.

  • Nørrebro Bryghus/BRAW
  • Ryesgade 3, 2200 København N
  • Mo – Do 12 – 23 Uhr, Fr – Sa 12 – 1 Uhr, So 12 – 10 Uhr
  • Webseite
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Seit 2003 gibt es das Nørrebro Bryghus/BRAW (Foto:TK)

Innenstadt

Taphouse

Wenn man in der Innenstadt von Kopenhagen ist, kann man durchaus auch fündig werden. 61 Zapfhähne lassen hier für den Besucher eigentlich keine Wünsche mehr offen. Eine große Location und eine riesige Fassbierauswahl lässt das Herz eines jeden Bierliebhabers nach einer Tour durch die Innenstadt höher schlagen.

  • Taphouse
  • Lavendelstræde 15, 1462 København K
  • Mo – Do 15 – 2 Uhr, Fr – Sa 12 – 3 Uhr, So 12 – 12 Uhr
  • Webseite
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Bei so vielen Zapfhähnen wie im Taproom bleibt keine Kehle trocken.

Restaurant Barr

Mit eines der interessantesten Gastronmiekonzepte fürr jeden Bierliebhaber und Connoisseur feiner Speisen in Verbindung mit Bierspezialitäten ist das Restaurant Barr. In den Hallen des alten NOMA hat Thorsten Schmidt, natürlich zusammen mit besagtem René Redzepi, dieses relativ neue Restaurant eröffnet. Man serviert hier Schnitzel, humble frikadeller (dänische Hackbällchen) und eben alles, was das Herz im Norden begehrt.

Für die Biere sorgt der eigene norwegische Braumeister/Bar Manager Andreas Pedersen. Er kennt die dänische Szene bereits vorzüglich und beweist ein sehr sicheres Händchen bei der Selektion der Biere am Zapfhahn wie auch in der Flasche. Zuvor arbeitete er bei Mikkeller & Friends hinter der Bar, dann als Master Brewer im Amager Bryghus (auch sehr sehenswert, da neues Brauhaus seit ein paar Wochen).

Die Biere am Hahn sind auf der Karte nach Geschmacksprofilen in Crisp, Hop, Malt, Smoke, Roast, Spice & Fruit und Tart & Funk eingeteilt, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Nicht nur Andreas’ eigene Kreationen oder Collab Brews kommen im Barr an den Hahn, sondern auch Biere wie das Ayinger Kellerbier oder das Saison der Ebeltoft Gaardbryggeri. Abgerundet wird das Ganze mit feinstem Bar/r Food wie zum Beispiel gegrillten Entenherz süß-sauer. Mal etwas anderes als Salzstangen und Nüsschen.

Ein gelungenes Konzept und auch für normale Barabende sehr zu empfehlen, denn das Speisen im Restaurant ist keine Pflicht.

  • Restaurant Barr
  • Strandgade 93, 1401 København K
  • Mo – Do 17 – 24 Uhr, Fr – So 12 – 24 Uhr
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Wer die Wahl hat…. im Restaurant Barr (Foto: TK)

…und noch ein paar weitere Tipps in der Innenstadt

Die Bootleggers Bar befindet sich in der Nähe der Nørreport Station. Geht man von dort aus ein paar Meter gelangt man zur sehr sehenswerten Markthalle, der Torvehallerne. Direkt hier ist die Bootleggers Craft Beer Bar (siehe Bild). Im oberen geschoss Cocktail-Bar, unten Craft Bier Bar. Es kommt hier immer auf die Woche und den Tag an. Manchmal findet man perfekte Biere, an anderen Tagen aber auch die üblichen Verdächtigen. Mit zu dieser Bar gehört das Hop House Amager, welches ein spannendes Konzept an einem anderen Ort bietet (siehe Amager).

In der Torvehallerne selber befindet sich auch der Mikkeller & Friends Bottle Store. Im Sommer (April – Oktober) ist neben der Halle die Taqueria der NOMA ”Allumni” Rosio Sanchéz aufgebaut.

Generell ist es empfehlenswert Augen und Ohren zum Thema NOMA offenzuhalten. Nicht nur, dass das beste Restaurant der Welt (hat diesen Preis mehrmals gewonnen) eine neue Location eröffnet, nein auch die Mitstreiter von diesem Ort haben überall in der Stadt verteilt neue Restaurants, Imbisse und Projekte gestartet. René Redzepi, der die Nordic Cuisine neu definierte und formte und der Gründer vom NOMA ist, ist defintiv überall wiederzufinden. Das macht Kopenhagen auch zu einem gastronomischen Erlebnis.

  • Bootleggers
  • Linnésgade 16D, 1361 København K
  • Mo– Do 16 – 00:30 Uhr, Fr – Sa 15 – 3 Uhr, So 15 – 21:30 Uhr
  • Webseite

 

  • Torvernhallern
  • Frederiksborggade 21, 1360 København K
  • Mo – Do 10 – 19 Uhr, Fr 10 – 20 Uhr, Sa 10 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr
  • Webseite
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Crate Beer & Vinyl in Nørrebro (Foto:TK)

Amager

Hop House Amager

Das Hop House Amager zählt mit zu den neusten Vertretern der Craft Bier Bars in Kopenhagen. In einem alten Bodega auf der Hauptstrasse Amagerbrogade des Stadtteils Amager gelegen, denkt man von außen wirklich an die alten Seefahrer, die sich in der Stadt damals getummelt haben. Eine Craft Bier Bar in diesem Stadtteil ist wirklich nicht das, was man erwartet.

Begrüsst wird man von Tom Fieldsend, dem Barmanager, der diese Bar mit seiner Frau vor ein paar Wochen erst eröffnet hat. 24 Zapfhähne, davon 3 mit Cocktails, warten darauf, vom durstigen Besucher erkundet zu werden. Im kommenden Sommer wird es dann auch noch eine nette Terasse geben, die zum jetzigen Besuchszeitpunkt aber noch nicht ganz fertig gestellt ist.

  • Hop House Amager
  • Amagerbrogade 160, 2300 København S
  • Mo – Mi 16 – 24 Uhr, Do 15 – 1 Uhr, Fr 14 – 3 Uhr, Sa 13 – 3 Uhr, So 12 – 23 Uhr
  • Webseite
Kopenhagen

Stilvoll ein gutes Bier trinken, das geht im neuen Hop House Amager (Foto: Hop House Amager)