Wenn der Brauer zwickelt, dann probiert er sein junges Bier. Wenn wir zwickeln, stellen wir in aller Kürze ein paar der neusten Craft Beer Startups vor. News frisch aus dem Reifetank sozusagen. Heute geht’s gen Westen: Fleuther, Brauhaus Bergmann und Craftbrauschmiede.
Fleuther Bier
Wer sich erstmal an das Thema Craft Beer herantasten will, dem würde Oliver Stöcker sein EINS empfehlen. Ein solides Pilsner, dass durch den Einsatz von Cascade-Hopfen eine Zitrusfruchtigkeit mitbringt. Und wer dann etwas mutiger geworden ist, der kann sich an das OPA wagen – Oli‘s Pale Ale – einem IPA nicht unähnlich.
Mit diesen beiden Sorten ist Fleuther-Bier gestartet, weitere sollen bald folgen. Weiterhin wird gelten: Die Biere bleiben unfiltriert und ohne Zusatzstoffe.
Die Köpfe hinter dem Projekt sind Oliver Stöcker, Außendienstmitarbeiter, schon immer im Rheinland zu Hause, und Sylvana Westphal, selbstständige Webdesignerin, die sich aus Berlin aufs Land gewagt hat. Genauer: nach Geldern. Dort wird das Bier gemacht und dort plätschert die Fleuth. Wäre das mit dem Namen also auch geklärt.
Brauhaus Bergmann
Wenn die Schulfreunde von Bernd Bergmann eine Silvesterparty planten, dann war eine Aufgabe von vornherein vergeben. Das Bier, das bringt der Bernd mit! Bernd und sein Freund Stefan Koch ließen sich nicht lange bitten und schleppten Fässer voll Met in den Partykeller. Das war vor über zwanzig Jahren.
Es folgte die Brauerlehre und noch bevor die bestanden war, sagte Stefan zu Bernd: „Lass uns zusammen eine Brauerei machen.“ Bernd hatte da bereits das elterliche Malerunternehmen übernommen und trug Verantwortung für 15 Mitarbeiter. Aber er zögert nicht lange. 2009 gründet er die Brauerei. 2010 kaufen die Freunde ihre Brauanlage und bauten sie im beschaulichen Glattbach direkt neben Aschaffenburg auf. Ben Seyfarth kümmert sich um die Logistig, die beiden Jugendfreunde ums Brauen.
Insgesamt zehn Sorten hat die Bergmann Brauerei inzwischen im Angebot. Natürlich dabei: das Heavy MET ALE. Am beliebtesten ist aber das „Berndstein“, ein natürliches, süffiges Kellerbier in Biolandqualität. „Das ist so rund und ausgewogen, da möchte man nach dem ersten Glas gleich ein zweites und dann ein drittes“, sagt Bernd.
Craftbrauschmiede
Nein, den Geschmack jedes Biertrinkers werden sie nicht treffen. Aber dafür werden sie ein paar Biertrinker mit ihren BrauStöffche sehr glücklich machen. Moment mal. Stöffche? Stöffche wie Äppelwoi (also Apfelwein, liebe Nichthessen)? Ja, Stöffche. Schließlich steht die CraftBrauSchmiede in Hessen und bekennt sich zu ihrer Region.
In den Tanks gärt aber kein Apfelwein, sondern Weizen IPA, Coffee Porter oder Russian Imperial Stout. Zehn verschiedene Bierstile haben Susanne und Claudio Lorenzini bereits produziert, seit sie 2015 ihre Brauerei gegründet haben.
Eigentlich kommen beide aus dem Finanzsektor. Auf ihren Reisen in die USA und England fanden sie gefallen an den ungewohnt aromatischen Bieren, die sie dort tranken. Zurück zu Hause hatten sie keine Lust mehr auf das eintönige Angebot der lokalen Supermärkte und fingen mit dem Heimbrauen an. Der Rest ist Geschichte.
(Aufmacherbild: Oliver Stöcker, Sylvana Westphal und Mark Stöcker brauen ihr eigenes Bier. (Foto: HS))