CRAFT BEER: Was ist das eigentlich?

Nina Anika Klotz

Neue Bierstile. Alte Bierstile. Kleine Brauereien. Junge Brauer. Gegen das Reinheitsgebot. Kreativ. IPA.  Alles sind Stichworte, wenn die Rede von Craft Beer ist.  Alles nicht falsch. Nichts so ganz richtig.
Wir erklären, was Craft Beer WIRKLICH ist.




Nina Anika Klotz, Gründerin und Herausgeberin von Hopfenhelden.de, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Craft Beer. 

Craft Beer? Craft Bier? Kraftbier?

Wörtlich übersetzt heißt Craft Beer „handwerklich gemachtes Bier“.
Hmpf. Sagt nicht sonderlich viel aus. Stimmt auch noch nicht einmal, denn unter uns: Es gibt genügend Craft Beer Brauer, die ihre >> Sudhäuser per Handy-App steuern. Handwerklich im Sinne von „da schleppt einer Malzsäcke und rührt mit einem Holzpaddel in der Maische“ ist das nicht.

Der Begriff Craft Beer (oder denglisch: Craft Bier) muss also mehr meinen als seine deutsche Übersetzung aus dem Englischen. Hier findet ihr unterschiedliche Definitionen des Begriffs:

Definition von Craft Bier in den USA
Definition von Craft Bier in Deutschland

Außerdem findet Ihr hier Antworten auf die Fragen:

Ist jedes IPA ein Craft Bier?
Wie unterscheidet sich Craft Bier von „normalem“ Bier?
Wie schmeckt Craft Bier?
Warum ist Craft Bier so teuer?
Welchen Marktanteil hat Craft Bier in Deutschland?
Verstößt Craft Bier gegen das Reinheitsgebot?
Wo gibt es Craft Bier zu kaufen?

Craft Beer

Craft im Sinne von Handwerk trifft bei manchen Brauern mehr zu als bei anderen. (hier: Heidenpeters in Berlin. Foto: NAK)

Definition Craft Beer in den USA

In den USA, der Heimat nicht nur des Wortes Craft Beer sondern auch der Bewegung dahinter, gibt es eine feste Definition von Craft Beer bzw. Craft Brewer. Festgelegt hat die die Brewers Association, der Verband aller mittlerweile über 4.000 Craft Brauereien der Vereinigten Staaten. Und sie lautet: „Small, independent, traditional“. Im Detail bedeutet das:

  • Größe der Brauerei:
    Nach der Definition der Brewers Association darf der Jahresausstoß eine Craft Brewery nicht über 6 Mio. Barrel liegen (entspricht fast 10 Mio. Hektolitern)
  • Unabhängigkeit der Brauerei:
    Weniger als 25 Prozent der Unternehmensanteile dürfen von einem Konzern der Alkoholindustrie besessen oder kontrolliert werden
  • Traditionelle Biere:
    Die Mehrzahl der Produkte einer Craft Brauerei müssen Biere im traditionellen Sinne sein, also aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gemacht sein. Aromatisiserte Malzgetränke gelten nicht als Bier.

Craft Beer (gern auch: Craft Bier) in Deutschland

Diese Definition lässt sich nicht einfach auf Deutschland übertragen. Warum? Weil danach die meisten deutschen Brauereien Craft Brauereien wären. Die Ausstoßgrenze ist extrem hoch angesetzt, Augustiner zum Beispiel macht gerade mal 1,5 Mio. Hektoliter im Jahr und selbst Oettinger hat 2015 gerade mal 5,4 Mio Hl Bier gebraut. Der dritte Punkt, hauptsächlich Herstellung traditionelle Biere, trifft auf alle deutschen Brauereien zu, weil sie nach dem >> Reinheitsgebot brauen müssen. Nur der zweite Punkt würde so manche Brauerei als Nicht-Craft klassifizieren, weil sie teilweise oder ganz internationalen Braukonzernen angehören (Beck’s zu AB InBev, zum Beispiel, Spaten und Löwenbräu ebenso, Astra zu Carlsberg, Kulmbacher, Paulaner und Hacker-Pschorr zu Heineken).

Craft Beer

Craft Beer ist bunt. (Foto: StP)

Dazu kommt, dass die deutsche Bierlandschaft mit ihren vielen kleinen Brauereien (Franken gilt – noch – als Region mit der weltweit größten Brauereidichte, wenn man das Verhältnis Brauerei-Einwohner betrachtet, aber Vermont ist den Franken dicht auf den Fersen!) ganz anders ist als die der USA. Es braucht also eine eigene Definition für Craft Beer in Deutschland.

„Wir machen seit 270 Jahren Craft Beer“

Dieses Argument kommt, seit die Idee von Craft Beer deutschen Boden erreicht hat (um 2011/2012), immer wieder von Seiten unabhängiger Privatbrauereien. Ginge es allein um Größe, Tradition und vielleicht sogar um den Aspekt Handwerklichkeit, wäre dem auch nur schwer etwas entgegen zu setzen. Allerdings würde man so übersehen, dass es bei Craft Beer und der Bewegung dahinter eben auch um Aufbruch und Abkehr von alten Mustern geht. Nicht umsonst spricht man oft von der „Craft Beer Revolution“: Weil es darum geht, das alte Produkt Bier neu zu erleben. Neu zu brauen und neu zu trinken. Wenn jemand seit 270 Jahren das eine, selbe >>Helle braut, so wie das schon der Vater vom Vater vom Vater gemacht hat, dann ist das nicht „craft“ im Sinne der Erfinder.

Kurzer Exkurs:
Die Geschichte der Craft Beer Bewegung

„Erfunden“ wurde Craft Beer in den USA der 1970er Jahre. Andere würden sagen: Dort ist es aus der blanken Not entstanden. Nach dem Ende der Prohibition hatten drei Braukonzerne den gesamten amerikanischen Biermarkt übernommen und versorgten die USA mit billigem, leichten, schnell und in großen Mengen trinkbarem „crisp lager“. Egal, ob das von Anheuser-Busch, Miller oder Coors kam, amerikanisches Bier zu jener Zeit schmeckte immer gleich und gleicher.

Wer etwas anderes haben wollte, musste es sich selber brauen. So entstand eine lebendige Hobby-Brauer oder „homebrewing“-Szene, in der halbe und ganze Laien sich furchtlos und aus reinem Spaß an der Freude den verrücktesten Bierstilen widmeten. Die einen mit mehr, die anderen mit weniger großen Erfolg, vereinzelt aber waren Naturtalente mit sagenhaften Bieren dabei.

Ein Erlass des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter aus dem Jahr 1978 erlaubte es den homebrewers, ihre Biere schließlich nicht mehr nur für den Hausgebrauch zu brauen, sondern auch zu verkaufen. Und so wurden, ganz allmählich aus homebrewers die craft brewers.

 

Was ist die Philosophie der Craft Beer Bewegung, der „Craft Beer Revolution“?

In den Achtzigern erlebte das Thema Craft Beer einen ersten, kleinen Höhenflug in den USA, flachte irgendwann aber wieder ab. Ein richtig großes, ein Mega-Thema wurde Craft Beer erst gegen Ende der Neunziger und zur Jahrtausendwende. Denn da wurden auch andere Themen plötzlich populär, zu denen die Idee von Craft Beer geradezu perfekt passt: Mit der Entstehung der Whole Foods Märkte, mit einem Trend weg vom Industrie-Essen hin zu Bioprodukten, regionalen Lebensmitteln und saisonalen Speisen, begannen Verbraucher sich mehr Gedanken um das zu machen, was sie zu sich nehmen. Wo kommt eigentlich das Fleisch her? Wer hat den Käse gemacht? Gibt es hier einen Bäcker, der noch selber backt? Berufstätige opferten ihre Samstage, um auf dem Farmers‘ Market einzukaufen, statt alles so convenient wie möglich aus dem Giga-Supermarkt zu holen. Und genau diese Menschen begannen auch in Sachen Bier ein bisschen nachzuforschen: Muss es denn das Standard-Supermarkt-Bier von der großen Marke sein – oder gibt es vielleicht einen kleineren, einen Handwerksbrauerei bei mir in der Gegend?

Dieser Food-Trend, der zu großen Umwälzungen etwa bei  Kaffee geführt hat (Speciality Coffee statt Eduscho und so), was den Konsum von Fleisch in modernen, westlichen Ländern angeht und das Aufkommen von Bio-Läden gefördert hat, der ist längst auch in Deutschland präsent. So war es nur eine Frage der Zeit, wann Craft Beer auch hier seine Kundschaft findet.

Craft Beer

Am besten schmeckt Craft Beer oft frisch vom Hahn. (Foto: Stp)

Definition Craft Beer in Deutschland

Als in Deutschland um 2010 herum die ersten Brauer mit der amerikanischen Idee von Craft Beer im Kopf begannen, Unternehmen zu starten und Produkte zu launchen, waren sie unsicher, ob sie den nicht auf Anhieb eingängigen Begriff „craft beer“ dafür nutzen sollten oder nicht („Was, Kraftbier? So wie Starkbier?“ Oder: „Häh, meinst du nicht draught beer?“). Letztlich entschieden sich aber die meisten dafür, weil der Begriff aus seiner langen Vorgeschichte in den USA bereits geprägt und besetzt war.

Als wir 2013 das erste Onlinemagazin über Craft Beer in Deutschland gestartet haben, haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie wir Craft Beer definieren wollen, wer also für uns ein Protagonist ist – und wer nicht.

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Schnell sahen wir ein, dass man mit Dogma nicht weit kommt, und formulierten so fünf Punkte, die Craft Beer in Deutschland für uns ausmachen – wovon aber nur mindestens vier zutreffen müssen, um einen Brauer oder eine Brauerei als ein Hopfenhelden-Thema ins Auge zu fassen:

  1. Craft Beer zeigt Gesicht:
    Es gibt bei Craft Beer immer einen Menschen, einen Gründer, Brauer, Macher, der für die Marke und das Produkt einsteht.
  2. Craft Beer ist unabhängig:
    Ähnlich wie die Brewers Association denken auch wir, dass Craft Brauereien nicht Teil großer Konzerne sein sollten.
  3. Craft Beer ist kreativ:
    Wer immer nur ein Helles braut, weil sich das so gut verkauft, der ist nicht kreativ. Es ist aber auch nicht kreativ, nur ein IPA zu brauen. Kreativ heißt, besondere Biere zu wagen, zu variieren, neu zu denken.
  4. Craft Beer ist „Handwerk“:
    Natürlich arbeiten Craft Brauer mit modernster Technik und „Handwerk“ soll sich nicht auf das Rühren von Hand beziehen, sondern auf die Verwendung natürlicher Zutaten.
  5. Craft Beer schmeckt:
    Nicht immer jedem. Aber grundsätzlich müssen die Produkte einer Craft Brauerei schon überzeugen, damit wir sie in unserem Sinne als Craft Brauerei wahrnehmen.
Craft Beer

Die Zahl der Zapfhähne wächst mit dem Voranschreiten der Craft Beer Bewegung. (Foto: StP)

Ist jedes IPA ein Craft Beer? Ist Craft Beer immer gleich IPA?

Viele Verbraucher schielen einfach schnell nach dem IPA. Man könnte gar vom „IPA-Faktor“ sprechen: Wenn einer ein IPA im Sortiment hat, ist er nicht Mainstream, nicht irgendein Privatbrauer und macht auch kein Industriebier. Denkt man. Ist aber zu kurz gedacht.

>> Artikel: Was ist ein India Pale Ale (IPA)?

Dabei ist verständlich, woher diese Idee kommt: Das IPA, India Pale Ale, ist seit jeher ein unter Craft Beer Brauer extrem beliebter Bierstil. Das hat mehrere Gründe:

  • wie alle obergärigen Biere ist das IPA verhältnismäßig einfach zu brauen, einfacher jedenfalls als untergärige Biere (>> Artikel: Was ist obergärig und untergärig?)
  • die große Menge des eingesetzten Hopfens gibt dem Brauer auf der einen Seite viel Spielraum sich kreativ auszutoben (sechs, sieben, acht verschiedene >>Hopfensorten sind keine Seltenheit, die Zusammenstellungsmöglichkeiten scheinen schier grenzenlos) – und können zweitens helfen, kleinere >>Braufehler mit mächtigen Hopfenaromen zu übertünchen. Wieder: Es ist auch für Neu-Brauer ein relativ dankbarere Bierstil
  • es trifft geschmacklich den Zahn der Zeit bzw. den Gaumen der Craft Beer Trinker, bei denen hopfenbetonte Biere dauerhaft hoch im Kurs liegen

Dennoch ist es noch lange kein kreatives und revolutionäres Herangehen, zu sagen: „Ich mache jetzt einfach auch mal ein IPA“. Das können nämlich auch Braukonzerne tun – und haben das auch schon getan – die nicht einmal im Sinne den Brewers Association als Craft Brewery durchgingen.

Wie unterscheidet sich Craft Beer von „anderem“ Bier, Industrie-, Mainstream oder auch „Fernsehbier“?

Blindverkostungen von Bier sind eine umstrittene Sache. Oft werden sie gemacht, um dem Verbraucher vorzuführen, wie schwer bis unmöglich es ist, eine vermeintliche „absolute Lieblingsmarke“ unter einer Hand voll gängiger Supermarkt-Biere herauszuschmecken.

Das ist eigentlich wenig überraschend und ein bisschen unfair, denn natürlich hat der Normal-Verbraucher keinen Biersommeliermäßig geschulten Gaumen. Braucht er ja auch nicht. Er muss ja lediglich für sich alleine entscheiden, was ihm schmeckt und was nicht. (Und oft macht er das nicht ausschließlich über die Zunge, sondern Auge und Herz („Finde ich die Marke gut oder nicht?“) reden ordentlich mit.)

Craft Beer

Der große Unterschied: Vielfalt. Echte Biervielfalt. Hunderte Sorten. (Foto: StP)

Tatsächlich unterscheidet sich Craft Bier vom Mainstream-Bier in der Vielfalt der angeboten Biersorte am deutlichsten. Wer ein deutsches Bier-Supermarktregal entlang geht, der meint, die Biervielfalt in Deutschland wäre riesig. Nur wer genau hinschaut und nachliest erkennt, die BierMARKENvielfalt ist riesig. Die BierSORTENvielfalt hingegen hält sich in Grenzen: Pils, Pils, Pils, Pils, Pils, Helles, Helles, Weizen. Vereinzelt ein Schwarzbier, regional Kölsch und Alt. Und sonst so?

Craft Beer hingegen bringt nicht nur internationale Bierstile wie Pale Ale, IPA, Porter, Stout und Lambic in die deutschen Regale, sondern auch alte, seltene, ausgestorbene Bierstile wie die Gose, das Lichtenainer, Mumme, Adambier und was Ihr sonst alles noch nicht gehört habt.

>> Rubrik: Bierstile

Wie schmeckt Craft Beer?

Zu allererst: Es schmeckt. Herzhaft. Es hat Geschmack. Es ist ein Hauptmerkmal von Craft Bieren, dass sie sich trauen in eine bestimmte Richtung zu schmecken. Das muss nicht immer jedem gefallen, aber selten wird man nach einem Schluck Craft Beer sagen: „Hm, schmeckt jetzt irgendwie nach gar nichts.“ Und wenn doch, dann war es ein schlechtes Craft Beer. Natürlich gibt es so etwas auch.

Je nach Bierstil kann Craft Beer malzig und nach Kaffee und Schokolade schmecken (Porter und Stout), sauer (Gose, Berliner Weisse, belgische Biere wie Labic etc.) oder bitter (IPAs).

Warum ist Craft Beer so teuer?

Die allermeisten Craft Biere kommen aus kleinen Brauereien, die geringere Mengen brauen und demnach den >>Brauprozess einfach nicht so kosteneffizient gestalten können wie Großkonzerne. Oft legen sie auch größten Wert auf die Auswahl der Rohstoffe und zahlen beim Einkauf von Hopfen und Malz deutlich mehr als der Industriebrauer. Und nicht zuletzt wird auch bei der Menge der eingesetzten Zutaten nicht gespart. Und mehr Hopfen bedeutet automatisch auch mehr Kosten – die eben wieder rein müssen.

Craft Beer

Hopfen ist die teuerste Zutat beim Bierbrauen. (Foto: StP)

Wie ist das mit Craft Beer und dem Reinheitsgebot?

Die Behauptung, Craft Bier verstoße gegen das Reinheitsgebot, ist schlichtweg falsch. Craft Beer ganz generell lässt sich wunderbar mit dem Reinheitsgebot vereinbaren.

>> Artikel: Was ist eigentlich das Reinheitsgebot?

Vereinfacht gesprochen verlangt das Reinheitsgebot, oder besser der tatsächlich bindende Paragraph aus dem Vorläufigen Biersteuergesetz von 1993, dass ein Brauer in Deutschland Bier aus vier Zutaten braut: Gerstenmalz, Wasser, Hopfen und Hefe. Damit kann er, wenn er will, sagenhafte Pale Ales, IPAs, Pils, gestopfte Lager, Porter und was auch immer brauen – das schränkt ihn in seiner Kreativität kein Stück ein. Die allermeisten Bierstile sind mit dem Reinheitsgebot vereinbar.

Grundwissen Bier-Zutaten

>> Hopfen
>> Malz
>> Hefe
>> Wasser

Darüber hinaus gibt es freilich Bierstile, die die Verwendung weiterer Zutaten verlangen, Kräuter und Gewürze, zum Beispiel (Witbier etwas wird mit Orangenschalen und Koriandersaat gemacht), oder auch frische Früchte. Solche Bierstile, die in der Craft Beer Szene durchaus gebraut werden (Stichwort mutig und kreativ) verstoßen schon gegen das Reinkeitsgebot – was allerdings in den größten Teilen Deutschlands, überall nämlich außer in Bayern und Baden-Württemberg, kein Problem ist, es gibt einen Paragraphen im Vorläufigen Biersteuergesetz, nachdem der Brauer einen Antrag auf das „Brauen besonderer Biere“ stellen kann, der in aller Regel auch bewilligt wird. Nur im Süden gibt es diesen Paragraphen nicht.

Auch wenn also Craft Beer nicht automatisch Anti-Reinheitsgebot bedeutet, sollte an dieser Stelle aber dennoch erwähnt werden, dass es in den Reihen deutscher Craft Brauer einige gibt, die sich das Thema Reinheitsgebot als PR-wirksames Streitthema auserkoren haben und gern ein bisschen dagegen stänkern. Ihr konstruktiver Gegenvorschlag wäre es, das Reinheitsgebot durch ein Natürlichkeitsgebot zu ersetzen, dass die Verwendung natürlich Zutaten wie eben Gewürze und Obst, zulassen, künstliche Aromen etc. aber weiterhin verböte.

Craft Beer

Die Biertafel. Qual der Wahl. (Foto: StP)

Welchen Marktanteil hat Craft Beer in Deutschland?

Es ist unmöglich, diese oft gestellte Frage zu beantworten, solange nicht klar definiert ist, was Craft Beer in Deutschland ist und was nicht. Oft wird die gefühlte Zahl von „ungefähr 1 Prozent“ aufgerufen – für die es zwar keine haltbare Berechnungsgrundlage gibt, die aber ganz gut ausdrückt, was gemeint ist: Craft Beer macht nur einen sehr geringen Teil des in Deutschland getrunkenen Bieres aus. Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Craft Beer ist ein Nischenprodukt. In den USA macht Craft Beer (gemäß der Definition der Brewers Association) mittlerweile knapp 20 Prozent Marktanteil aus. Ungefähr da scheint sich der Absatz auch einzupendeln – inzwischen flacht der stetige Wachstum des Segments nämlich ab.

Wo gibt es Craft Beer?

Verfügbarkeit ist immer noch ein großes Thema. Mangelnde Verfügbarkeit. Craft Bier ist, im Gegensatz zu Mainstream-Bier, in Deutschland noch nicht von jetzt auf gleich an jeder Ecke einfach so zu haben.

Unsere Städte-Tipps:

>> Craft Bier Bars
>> Craft Bier Shops
>> Craft Bier Events

Allerdings hat sich die Lage in den vergangenen fünf Jahren rapide verbessert. Der Lebensmitteleinzelhandel ebenso wie der Getränkefachhandel sind auf der Thema aufgesprungen und haben neben den Standardbieren Craft Bier Regale eingerichtet. Auch gibt es mehr und mehr Bierspezialitätengeschäfte, auch in kleineren Städten, und natürlich ist Craft Beer einfach und unkompliziert über das Internet zu beziehen. Nur die Gastronomie brauchte lange, um sich für Craft Beer zu begeistern, rüstet nun aber langsam nach.

Wir haben hier eine >> interaktive Deutschlandkarte mit mehr als 500 Orten, an denen es Craft Bier gibt, erstellt.

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Craft Beer

Das Genre der „Craft Beer Bar“ ist in den letzten Jahren in Deutshcland neu entstanden. (Foto: NAK)